(ca. 9600 – 5500/4200 v. Chr.)

Siedlung der mittleren Steinzeit
Wir wissen so gut wie nichts über die Architektur in der Mittelsteinzeit. Umso wertvoller sind einige archäologische Ergebnisse aus Detmold und Oerlinghausen zu diesem Thema, die allerdings im Fach noch lebhaft diskutiert werden.
Dieser Siedlungsausschnitt basiert auf Befunden von den Rethlager Quellen bei Detmold, welche auf einfache kuppelartige Hüttenkonstruktionen hinweisen. Rindenstreifen, Gras oder Reet sind geeignete Materialien für die Dachbedeckung. Welche tatsächlich verwendet wurden geht aus den archäologischen Befunden nicht hervor. Die leichte Bauweise zeigt an, dass die Menschen nach wie vor mobil waren. Die Menschen gehörten zu den letzten bislang bekannten Jägern und Sammlern in Deutschland. Die ersten Bauern lebten jedoch bereits in ihrer Nachbarschaft. Es ist anzunehmen, dass Jäger und Sammler mit den ersten Bauern Kontakt hatten und Handel als auch Wissensaustausch stattgefunden hat.

Umwelt und Nahrung der mittelsteinzeitlichen Jäger und Sammler
Um 9600 v. Chr. stieg die Temperatur rapide an. Damit hatte die letzte Eiszeit ihr Ende. Die Pflanzenwelt der Tundra wechselte in Wälder aus Birken, Weiden, Eichen und besonders aus Hasel. Die Rentierherden der ehemals offenen Landfläche verschwanden. Waldtiere hielten Einzug, darunter Hirsche, Rehe, Wildschweine und Ur, aber auch Elche, Bären, Wölfe, Biber und Luchse, sowie Kleinsäuger und Vögel.